Die Rose gehört zum Wesen des Menschen.

Seit alters her ist die starke Beziehung zwischen der Rose und dem menschlichen Herzen bekannt.

Die Rose öffnet das Herz, unterstützt die Lebensfreude. Sie vertreibt Kummer und Sorgen. Sie ist das Unterpfand und das Zeichen für Liebe. Sie ist es, die den Bund zwischen zwei Menschen besiegelt und ihn gleichzeitig schützt. Die Rose unterstützt die guten Eigenschaften des Menschen und hilft ihm, auf diese Weise Schwierigkeiten zu überwinden.

Als Heilpflanze hat die Rose große Bedeutung. Sie kann heilsam auf körperliche und seelische Leiden wirken, somit die Herztätigkeit kräftigen und unterstützen und die Nerven beruhigen und stärken. Durch ihre zusammenziehende Wirkung kann sie erfolgreich bei Entzündungen sein, vor allem der Frauenorgane und auch die Fruchtbarkeit fördern. Als Duft- oder Heilkissen auf das Kopfkissen gelegt, kann sie einen in einen ruhigen Schlaf und schöne Träume verzaubern. Ein Rosenduftkissen im Zimmer verströmt diesen herrlichen, unnachahmlichen Duft, der die Atmosphäre reinigt und gute Stimmung macht. Vielen Heilmitteln wird auch heute noch, wie vor undenklichen Zeiten, etwas Rosenöl zugesetzt.

Die Heimat der Rose ist Persien. Von dort gelangte sie nach Indien und seit den Kreuzzügen gibt es sie bei uns in Europa. Es gibt viele Geschichten über die Rose. Aus Legenden, Mythen und Märchen ist sie nicht wegzudenken. Immer dann, wenn auf einen Menschen die Situation zukommt, direkt aus seiner Mitte, aus seinem Herzen heraus zu handeln, erscheint die Rose als Symbol. Sie ist der Lotus des Westen. Das Sinnbild für innere Entwicklung, die zum Ziel der Vollkommenheit führt. Diese Qualität der Vollkommenheit drückt sich aus in dem Zusammenspiel von Gestalt, Farbe und Duft der Rose. Schon das stille Betrachten einer Rose ist heilsam, weckt neue Lebenskräfte.

Die Rosa centifolia ist eine der edelsten Rosen. Sie wird zur Herzstellung des kostbaren Rosenöls verwendet. Viele Parfums werden damit hergestellt. Der feine Duft ist belebend und heilsam zu gleich.

„Ein wenig Duft hängt immer an der Hand, die Rosen schenkt.“

Ein warmes Herz

“Ohne ein großes, gutes Herz ist das Leben leidvoll und langweilig.

Ein gutes Herz fühlt sich verantwortlich, für das Glück aller Wesen im Universum.

Dann ist das Leben spannend und glücklich.

Vor allem, weil es dem Bewusstsein aller Wesen Frieden bringt.

Lasst uns damit anfangen.“

L.T.Sopa

 

Drei sind der heiligen Ziele

des Lebens:

Das Finden des Aufgangs

in allen Dingen,

Ein Walten in Kraft

solange es Zeit ist zu wirken,

Und das Bereitsein

nach Gottes Ratschluss und Wink.

 

Friedrich Doldinger

 

Hier ist

Amen zu sagen

diese Krönung der Worte die

ins Verborgene zieht

und

Frieden

du großen Augenlid

das alle Unruhe verschließt

mit deinem himmlischen Wimpernkranz

Du leiseste aller Geburten.

 

Nelly Sachs

Die heiligen Nächte

Dezember-Stimmung am 05. Januar 2013

Adventszeit

An einem Wintermorgen vor Sonnenaufgang

O flaumenleichte Zeit der dunkeln Frühe!

Welch neue Welt bewegst du in mir?

Was ist´s, dass ich auf einmal nun in dir

Von sanfter Wollust meines Daseins glühe?

 

Einem Kristall gleicht meine Seele nun,

Den noch kein falscher Strahl des Lichts gefroffen;

Zu fluten scheint mein Geist, er scheint zu ruhn,

Dem Eindruck neher Wunderkräfte offen,

Die aus dem klaren Gürtel blauer Luft

Zuletzt ein Zauberwort vor meine Sinne ruft.

 

Bei hellen Augen glaub´ ich doch zu schwanken;

Ich schliesse sie, dass nicht der Traum entweiche.

Seh´ ich hinab in lichte Feenreiche?

Wer hat den bunten Schwarm von Bildern und Gedanken

Zur Pforte meines Herzen hergeladen,

Die glänzend sich in diesem Busen baden,

Goldfarb´gen Fischlein gleich im Gartenteiche?

Ich höre bald der Hirtenflöten Klänge,

Wie um die Krippe jener Wundernacht,

Bald weinbekänzter Jugend Lustgesänge;

Wer hat das friedenselige Gedränge

In meine traurige Wände hergeracht?

 

Und welch Gefühl entzückter Stärke,

In dem mein Sinn sich frisch zur Ferne lenkt!

Vom ersten Mark des heut´gen Tags getränkt,

Fühl´ ich mir Mut zu jedem frommen Werke.

Die Seele fliegt, so weit der Himmel reicht,

Der Genius jauchzt in mir. Doch sage!

Warum wird jetzt der Blick von Wehmut feucht?

Ist´s ein verloren Glück, was mich erweicht?

Ist es ein werdendes, was ich im Herzen trage? -

Hinweg, mein Geist! hier gilt kein Stillestehn:

Es ist ein Augenblick, und alles wird verwehn.

 

Dort, sieh! am Horizont lüpft sich der Vorhang schon.

Es träumt der Tag, nun sei die Nacht entflohn;

Die Purpurlippe, die geschlossen lag,

Haucht, halb geöffnet, süße Atemzüge:

Auf einmal blitzt das Aug´, und wie ein Gott, der Tag

Beginnt im Sprung die königlichen Flüge.

 

Eduard Mörike

Die heiligen Nächte

November-Stimmung am 04. Januar 2013

Gedenken an die Toten

Schöner Novembertag

Weil die Äste schon kahl sind,

fließt das Licht leichter durch sie,

auch harft übern Fluss her der Wind,

so süß wie noch nie.

 

Wie eine riesige Frucht

hängt die Sonne im Blau.

Wer sie jetzt nicht mehr sucht,

findet am Dornstrauch die Beere, die schlau

im Laub des Sommers sich barg.

 

Der Fisch in der kiesigen Bucht

hat Flossen rosenrot,

und steht so still, als wäre

er wie das Schneewittchen im gläsernen Sarg

verzaubert und tot.

 

Georg Britting

Die heiligen Nächte

Oktober-Stimmung am 03. Januar 2013

Michaelizeit

Herbsttag

Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.

Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,

und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;

gibt ihnen noch zwei südlicher Tage,

dränge sie zur Vollendung hin und jage

die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.

Wer jetzt alleine ist, wird es lange bleiben,

wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben

und wird in den Alleen hin und her

unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

 

Rainer Maria Rilke

Die heiligen Nächte

September-Stimmung am 02. Januar 2013

Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!

Die Luft ist still, als atmete man kaum,

und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,

die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

 

O stört sie nicht die Feier der Natur!

Dies ist die Lese, die sie selber hält;

denn heut löst sich von den Zweigen nur,

was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.

 

Friedrich Hebbel

Die heiligen Nächte

August-Stimmung am 01. Januar 2013

Einsamer nie als August:

Erfüllungsstunde - im Gelände

die roten und die goldenen Brände,

doch wo ist deiner Gärten Lust?

 

Die Seen hell, die Himmel weich,

die Äcker rein und glänzen leise,

doch wo sind Sieg und Siegsbeweise

aus dem von dir vertretenen Reich?

 

Wo alles sich durch Glück beweist

und tauscht den Blick und tauscht die Ringe

im Weingeruch, im Rausch der Dinge -:

dienst du dem Gegenglück, dem Geist.

 

Gottfried Benn

Die heiligen Nächte

Juli-Stimmung am 31. Dezember 2012

Johannizeit

Wolle die Wandlung. O sei für die Flamme begeistert,

drin sich ein Ding dir entzieht, das mit Verwandlungen

prunkt;

jener entwerfende Geist, welcher das Irdische meistert,

liebt in dem Schwung der Figur nichts wie den

wendenden Punkt.

 

Was sich ins Bleiben verschließt, schon ist´s das Erstarrte;

wähnt es sich sicher im Schutz des unscheinbaren 

Grau´s?

Warte, ein Härteres warnt aus der Ferne das Harte.

Wehe -: abwesender Hammer holt aus!

 

Wer sich als Quelle ergießt, den erkennt die Erkennung;

und sie führt ihn entzückt durch das heiter Geschaffne,

das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt.

 

Jeder glückliche Raum ist Kind oder Enkel von Trennung,

den sie staunend durchgehn. Und die verwandelte 

Daphne will, seit sie Lorbeeren fühlt, dass du dich

wandelst in Wind.

 

Rainer Maria Rilke

Die heiligen Nächte

Juni-Stimmung am 30. Dezember 2012

Pfingsten

Trost

Unsterblich duften die Linden - 

was bangst du nur?

Du wirst vergehn, und deiner Füße Spur

wird bald kein Auge mehr im Staube finden.

Doch blau und leuchtend wird der Sommer stehen,

und wird mit seinem süßen Atemwehen

gelind die arme Menschenbrust entbinden.

Wo kommst du her? Wie lang bist du noch hier?

Was liegt an dir?

Unsterblich duften die Linden.

 

Ina Seidel

Die heiligen Nächte

Mai-Stimmung am 29. Dezember 2012

Himmelfahrtszeit

Mailied

Wie herrlich leuchtet

mir die Natur!

Wie glänzt die Sonne!

Wie lacht die Flur!

 

Es dringen Blüten

aus jedem Zweig

und tausend Stimmen

aus dem Gesträuch,

 

und Freud und Wonne

aus jeder Brust.

O Erd, o Sonne!

O Glück, o Lust!

 

O Lieb, o Liebe!

so golden schön,

wie Morgenwolken

auf jenen Höhn.

Du segnest herrlich

das frische Feld,

im Blütendampfe

die volle Welt.

 

O Mädchen, Mädchen,

wie lieb ich dich!

Wie blickt dein Auge!

Wie liebst du mich!

 

So liebt die Lerche

Gesang und Luft,

und Morgenblumen

den Himmelsduft,

 

wie ich die liebe

mit warmen Blut,

die du mir Jugend

und Freud und Mut

 

zu neuen Liedern

und Tänzen gibst.

Sei ewig glücklich,

wie du mich liebst!

 

Johann Wolfgang von Goethe

Die heiligen Nächte

April-Stimmung am 28. Dezember 2012

Osterzeit

Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,

sie säuseln und weben Tag und Nacht,

sie schaffen an allen Enden.

O frischer Duft, o neuer Klang!

Nun, armes Herze, sei nicht bang!

Nun muss sich alles, alles wenden.

 

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,

man weiß nicht, was noch werden mag,

das Blühen will nicht enden.

Es blüht das fernste, tiefste Tal:

Nun, armes Herz, vergiß der Qual!

Nun muss sich alles, alles wenden.

 

Ludwig Uhland

Die heiligen Nächte

März-Stimmung am 27. Dezember 2012

Passionszeit

Säerspruch

Bemesst den Schritt! Bemesst den Schwung!

Die Erde bleibt noch lange jung!

Dort fällt ein Korn, das stirbt und ruht.

Die Ruh ist süß. Es hat es gut.

 

Hier eins, das durch die Scholle bricht.

Es hat es gut. Süß ist das Licht.

Und keines fällt aus dieser Welt

und jedes fällt, wie´s Gott gefällt.

 

Conrad Ferdinand Meyer

Die heiligen Nächte

Februar-Stimmung am 26. Dezember 2012

Vorfrühling

Vorfrühling seufzt in weiter Nacht,

dass mir das Herz brechen will;

die Lande ruhn so menschstill,

nur ich bin aufgewacht.

 

O horch, nun bricht des Eises Wall

auf allen Strömen, allen Seen;

mir ist, ich müßte mit vergehn

und, Woge, wieder auferstehen

zu neuem Klippenfall.

 

Die Lande ruhn so menschenstill;

nur hier und dort ist wer erwacht,

und seine Seele weint und lacht,

wie es der Tauwind will.

 

Christian Morgenstern

Die heiligen Nächte

Mit der gestrigen Nacht haben die Rauhnächte begonnen - Beginn der Weihe-Nacht am 24. Dezember. In dieser Zeit wird nicht nur geräuchert, sondern auch geträumt. Man sagt, dass die Träume der 12 heiligen Nächte für jeden Monat des bevorstehenden Jahres gelten. 

Ich wünsche Euch allen wunderbare Träume...

 

Mit der bevorstehenden heutigen Nacht beginnt die

Januar-Stimmung am 25. Dezember 2012

Licht ist Liebe ... Sonnen-Weben

Liebes-Strahlung einer Welt

schöpferischer Wesenheiten -

die durch unerhörte Zeiten

uns an ihren Händen hält,

und die uns zuletzt gegeben

ihren höchsten Geist in eines 

Menschen Hülle während dreier 

Jahre: da Er kam in Seines

Vaters Erbteil - nun der Erde

innerlichstes Himmelsfeuer:

dass auch sie einst Sonne werde.

 

Christian Morgenstern

 

archiv

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