Ja, Wort der Kraft.
Es ist leicht, viel Zeit damit zu verschwenden, gegen unveränderliche Situationen aufzubegehren. Wir können uns damit kaputt machen. Alles müsste anders sein, denken wir. Dabei entgeht uns, was wir haben. Wir leben im Bedauern und finden kein wirkliches „Ja“ zu unserem Leben. Wir verschwenden unsere kostbare Energie. Wir konzentrieren uns auf das halb leere Glas und es wird immer leerer.
Was ist da zu tun? Für das „Ja“ zum Leben muss man sich entscheiden, es fällt einem nicht zu. Es ist die Wahl einer gewissen Sicht, ganz gleich, was auch die Umstände sind. Es ist auch eine Frage der Achtsamkeit und der Konzentration. Es geht nicht darum, ein Jasager zu werden und alles nur anzunehmen wie es kommt. Es geht darum, bewusst zu leben. Sogar das, was wir verändern wollen, muss erst von uns angenommen werden. Wir können nur das verändern, was wir „zugegeben“ haben.
„Ja“ zu sagen ist nicht eine Einwilligung in die Zerstörung und Verachtung. Es ist das Anerkennen, dass etwas so ist, wie es ist.
Worte sind Kräfte. Zu einer Situation „Ja“ zu sagen, es zu formulieren, es zu wiederholen, mag die Situation zunächst nicht verwandeln, aber es verwandelt uns. Da beginnt alles. Das Wort „Ja“ ist ein besonderes Wort der Kraft. Mit ihm begeben wir uns ins Leben. Wir lassen uns mit der Welt ein. Wir hören auf, halbherzig zu sein und werden ganzherzig.
Ulrich Schaffer
Übrigens das auf dem Foto ist Mauguline, eine 48-jährige Schönheit.