Ich hab zum ersten Mal eine geführte Kräuterwanderung gemacht. Eine Freundin von mir ist eine wahre Pflanzenkennerin. Schon so lange wollte ich mit ihr auf Tour gehen. Mich begeisterte der achtsame respektvolle Umgang mit den Pflanzen. Ich hatte gar nicht gewusst, dass es Familien gibt bei den Pflanzen und dass man nicht alles ernten sollte, was einem so ins Auge fällt. So gilt es wohl zu unterscheiden, was man mitnehmen darf und was noch weiter wachsen mag.
Ich durfte ein bisschen Goldrute pflücken, die gut als Tee schmeckt und vor allem viel Licht bringt. Das ist perfekt für die bevorstehende Jahreszeit. Ausserdem füllte sich mein Körbchen mit Beifuß, den ich zu Sticks gebunden habe. Ich werde ihn zum Räuchern verwenden. Nun wird erstmal alles aufgehängt oder zum Trocknen hingelegt.
Wer mit offenen Sinnen durch Wiesen und Wälder streift, der wird manch verborgene Pflanze finden, die sich mit all ihrer Kraft und ohne von einem Menschen gesät oder behütet, dem Licht entgegen reckt.
Bei genauer Betrachtung offenbaren sich dir allerfeiste Strukturen und ein Farben- und Formenspiel voller Wunder.
Die Pflanzen sind Kinder von Erde und Sonne. Alles Lebendige und auch der Mensch verdanken ihrer ihr Leben.
Wie groß ist die Fülle an Samen, Beeren, zarten Blättern und Wurzeln, die uns als Nahrung dienen. Mit herrlicher Blütenpracht erfreuen sie dein Auge, schmeicheln mit noch betörendem Duft deiner Nase und erfreuen dein Gemüt. Und selbst die giftige Pflanze trät in sich Hilfe bei Krankheit und tilgt hinweg den Schmerz…