Es lohnt sich mal über diese Geschichte nachzudenken...
Geschichte des Einkaufswagens
Stell dir einmal kurz vor, du würdest an ein Leben davor und danach glauben. Und stell es dir weiterhin vor, vor 500 Milliarden Jahren hätten ganz viele Göttinnen und Götter an einem großen Tisch zusammen gesessen und hätten gesagt, alles ist nur noch göttlich und alles ist nur noch schön und wir wollen jetzt ein paar Spiele spielen, weil alles nur göttlich und nur schön und nur langweilig ist. Alle waren damit einverstanden und darauf hin lebte man die Genesis.
D. h. man trennte das Feuchte vom Trockenen, das Oben vom Untern, das Rechte vom Linken und man schuf dann was am vierten, fünften und sechsten Tag erschaffen worden ist, die ganze Fauna und die ganze Flora und am sechsten Tag sagten nun unsere Götter und Göttinnen und nun lasst uns zwei Menschen machen. Einen männlichen und einen weiblichen. Alle waren wieder damit einverstanden. Und dann wurde gesagt, also ihr Götter geht als Männer verkleidet auf die Erde und ihr Göttinnen geht als Frauen auf die Erde. Soweit so gut.
Dann hat man gesagt, was sind die Spiele? Und dann haben alle was zusammen getragen. Groß, klein, dick, dünn, rund, hässlich, in Berlin, in Düsseldorf, in Köln, in München, in Neus, in Regensburg, sämtliche Berufe haben, Königin von England zu sein, und einmal Regierungschef zu sein, und einmal ein berühmter Fussballer zu sein, und einmal eine Mutter zu haben, die einen liebt bis zum Ende des Lebens, einen Freundeskreis zu haben, der überhaupt keiner ist, um getötet zu werden, ausgeraubt zu werden, das große Geld zu bewegen, ein Paar Schuhe zu kaufen, kariertes Hemd zu kaufen, Verschiedene Menschen kennen zu lernen, alle anderen kennen zu lernen. Und alles wurde aufgeschrieben.
Dann rote, gelbe, weiße Hautfarbe zu haben. Alles gehört in die entsprechenden Spiele hinein. Dann hat man gesagt, nun nachdem wir alles zusammen getragen haben, ist es ja schwierig, dass wir zu einer Zeiteinheit gleichzeitig gelbe und weiße Hautfarbe haben, also hat man dann gesagt, man müsste das Leben also in Zeit-Einheiten einteilen, die man dann Leben nennen wollte.
Und darauf hin gab man dann jeder Göttin und jedem Gott einen riesengroßen Raum und in diesem Raum waren unendlich viele Gänge und in diesen Gängen waren unendlich viele Regalbretter auf denen Millionen und Abermillionen große, kleine, bunte, dicke, dünne Konservendöschen waren. Und am Anfang des Lebens hat man dann gesagt, man kann irgendeinen Gang wählen und alle Konservendöschen würden eine Erfahrung darstellen und man könnte erst in den nächsten Gang gehen, wenn dieser eine Gang leer ist. Man war auch der Meinung, man könne zwar anfangen wo man wolle, aber alle Götter und alle Göttinnen müssten alle Gänge mit allen Konservendöschen durcharbeiten, damit also jeder sagen könnte, er habe alles erlebt, wie jeder andere auch. Alle waren einverstanden.
Und nun gehst du hin, nimmst dir einen Einkaufswagen und nimmst dann also von rechts und links die Konservendöschen, die dir vielleicht hübsch oder richtig oder passend dir erscheinen. Dein Einkaufswagen ist voll, du gehst den Gang durch, kommst dann in den Götterhimmel hinein und erlebst dort eine Leuchtkraft, eine Schönheit, eine Ehrwürdigkeit und eine Glorie, die wir uns als Menschen überhaupt nicht vorstellen können. Und du schaust dich um und du weißt, dass du eine von den ihrigen bist und schaust auf deinen Einkaufswagen und sagst, ich möchte nun in das Leben hinaus gehen und diese Erfahrungen machen und möchte euch bitten, dass ihr mir bei diesen Erfahrungen helft.
Das oberste Konservendöschen, eine etwas Größeres und durchaus nicht ansehnliches, es steht aber die Gebrauchsanweisung drauf, das ist deine Mutter. Und du ließt dir die Gebrauchsanweisung deiner Mutter durch und sagst dann: Interessant was sich die Menschen so einfallen lassen. Hebst das Konservendöschen hoch und sagst: wer möchte in meinem nächsten Leben meine Mutter sein? Eine wunderschöne Göttin kommt auf dich zu und sagt, bist du dir wirklich sicher, dass du diese Erfahrung machen willst? Denn ich müsste mich für diese Erfahrung von meinem göttlichen Bewusstsein sehr weit runter bringen und von meinem menschlichen Bewusstsein auf Liebe verzichten.
Du strahlst und sagst zu diese Frau: Wir werden immer wissen, dass wir uns kennen und das wir Götter und Göttinnen sind. Alles ist gut. Nein! sagt die schon erfahrene Göttin: Es ist einfach so, dass wir einem Säugling das Bewusstsein nehmen in den ersten drei Monaten und das Wissen, dass wir göttlich sind. Und der heran wachsende Mensch wird denken, dass das armselige Leben, was er jetzt hier führt das einzige sein, was er haben wird. Sie sagte noch, geh doch hin und suche dir eine andere Konservendosen-Mutter aus.
Und du sagst: Ja, es ist ja so, wenn ich diese Konservendosen-Mutter gegen eine andere Konservendosen-Mutter austausche, muss ich ja im nächsten Leben die andere Konservendosen-Mutter auch erleben, also kann ich sie ja jetzt gleich in meinem Einkaufswagen lassen. Darauf hin sagt diese Göttin sehr liebend zu dir. Ich werde in deinem nächsten Leben deine Mutter sein und ich werde alle Dinge, die du erleben willst, werde ich mit dir teilen. Du wirst leiden und du wirst spüren, wie wenig Liebe du im Leben bekommst, aber es wird dir, nur dir ermöglicht sein, dein Problem, dass du damit hast, nämlich mit mir haben wirst alleine zu lösen und ich werde viele Versuche starten, um dir diese abzunehmen.
Und du sagst wieder: Wir werden das alles gemeinsam ertragen, worauf dann diese Göttin milde lächelt und sagt: Wir werden schauen, ob du mich wieder erkennst. Dann kommt dein Vater dran, dann kommen alle Leute dran, mit denen du was zu tun hast und nachdem das letzte Konservendöschen besprochen worden ist, sinkst du in den ewigen Schlaf und erwachst im Bauch von deiner Mutter und weißt, dass du jetzt angefangen hast deine Konservendöschen abzuarbeiten.
Meine Frage, was wäre eigentlich, wenn das gar keine Geschichte wäre, sondern was wäre, wenn das die Essenz des Lebens wäre wonach wir leben? Dass alles, was du dir für dein Leben raus geholt hast einst vor Millionen Jahren in deinen Einkaufswagen gelegt hast.
Diese Geschichte hat mir Irmgard W. erzählt.