Die heiligen Nächte

Juli-Stimmung am 31. Dezember 2012

Johannizeit

Wolle die Wandlung. O sei für die Flamme begeistert,

drin sich ein Ding dir entzieht, das mit Verwandlungen

prunkt;

jener entwerfende Geist, welcher das Irdische meistert,

liebt in dem Schwung der Figur nichts wie den

wendenden Punkt.

 

Was sich ins Bleiben verschließt, schon ist´s das Erstarrte;

wähnt es sich sicher im Schutz des unscheinbaren 

Grau´s?

Warte, ein Härteres warnt aus der Ferne das Harte.

Wehe -: abwesender Hammer holt aus!

 

Wer sich als Quelle ergießt, den erkennt die Erkennung;

und sie führt ihn entzückt durch das heiter Geschaffne,

das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt.

 

Jeder glückliche Raum ist Kind oder Enkel von Trennung,

den sie staunend durchgehn. Und die verwandelte 

Daphne will, seit sie Lorbeeren fühlt, dass du dich

wandelst in Wind.

 

Rainer Maria Rilke

© 2024 beate pfründer | marienbader straße 3 | 85737 ismaning | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! | nur erreichbar über Email | newsletter | impressum | datenschutz | sitemap  
  

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.