Die heiligen Nächte
Juli-Stimmung am 31. Dezember 2012
Johannizeit
Wolle die Wandlung. O sei für die Flamme begeistert,
drin sich ein Ding dir entzieht, das mit Verwandlungen
prunkt;
jener entwerfende Geist, welcher das Irdische meistert,
liebt in dem Schwung der Figur nichts wie den
wendenden Punkt.
Was sich ins Bleiben verschließt, schon ist´s das Erstarrte;
wähnt es sich sicher im Schutz des unscheinbaren
Grau´s?
Warte, ein Härteres warnt aus der Ferne das Harte.
Wehe -: abwesender Hammer holt aus!
Wer sich als Quelle ergießt, den erkennt die Erkennung;
und sie führt ihn entzückt durch das heiter Geschaffne,
das mit Anfang oft schließt und mit Ende beginnt.
Jeder glückliche Raum ist Kind oder Enkel von Trennung,
den sie staunend durchgehn. Und die verwandelte
Daphne will, seit sie Lorbeeren fühlt, dass du dich
wandelst in Wind.
Rainer Maria Rilke