Die heiligen Nächte
Mai-Stimmung am 29. Dezember 2012
Himmelfahrtszeit
Mailied
Wie herrlich leuchtet
mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
Es dringen Blüten
aus jedem Zweig
und tausend Stimmen
aus dem Gesträuch,
und Freud und Wonne
aus jeder Brust.
O Erd, o Sonne!
O Glück, o Lust!
O Lieb, o Liebe!
so golden schön,
wie Morgenwolken
auf jenen Höhn.
Du segnest herrlich
das frische Feld,
im Blütendampfe
die volle Welt.
O Mädchen, Mädchen,
wie lieb ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!
So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
und Morgenblumen
den Himmelsduft,
wie ich die liebe
mit warmen Blut,
die du mir Jugend
und Freud und Mut
zu neuen Liedern
und Tänzen gibst.
Sei ewig glücklich,
wie du mich liebst!
Johann Wolfgang von Goethe