Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen sich als gelebt empfinden. Es ist, als wenn ihnen die Entscheidungen aus der Hand genommen werden. Das System, zu dem sie gehören, ist wichtiger als sie selbst. Manche brechen aus und lassen alles hinter sich. Sie passen sich nicht in das System mit seinen vielen Auflagen ein. Sie sagen „Nein“ und das Wort wird zu einer Befreiung für sie. Ihr „Nein“ ist hier nicht eine Verneinung des Lebens, sondern eine Bejahung. Es ist eine Verneinung dessen, was sie verneint. Aus ihrem doppelten Nein wird ein Ja.

Für viele ist das „Nein“ der erste Schritt zu einem neuen Leben. Ihnen ist noch nicht ganz klar, was sie bejahen und für was sie sich entscheiden sollen, aber ihnen wird immer klarer, was sie nicht mehr wollen. So kann das emphatische „Nein“ sie befreien zu einem Leben, in dem sie wieder vorkommen.

„Nein“ ist ein wichtiges Wort. Ohne ein „Nein“ gibt es kein wirkliches bedeutsames „Ja“. Das “Ja“ eines Menschen, der nicht zu einem deutlichen „Nein“ fähig ist, bedeutet nicht viel. Um etwas mit Überzeugung zu bejahen, brauchen wir den Mut, etwas anderes zu verneinen. So verstanden ist das „Nein“ ein unumgängliches Wort im Reifeprozess.

Ulrich Schaffer

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